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Nachtbaden (Artikelnummer: ISBN 978-3-946219-53-8)

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?Je mehr das Herz Raum hat, desto länger leben wir.? Das lässt die Autorin den Osteopathen sagen. Er verfügt über ein besonderes Gespür in seinen Händen. Damit fühlt er das Leben in Körper und Seele.
Jana Weinert tastet sich mit ihrem ausgeprägten Sprachgespür in Situationen und Gefühle. Sie nimmt Leben als Berührung wahr, fasst es in poetische Bilder, die auch ihre Prosatexte färben. Zwischen Anfang und Ende, Liebe und Schmerz, Lärm und Stille, Zweifel und Gewissheit bewegen sich die Gedanken.
Sich verlieren, um sich zu finden. Sich erinnern, um sich zu entdecken. Alles ist in Bewegung, selbst das Verharren atmet Veränderung.
Einfühlsam erzählen die Texte von sinnlicher Wahrnehmung der Natur, ihrer Ursprünglichkeit bis hin zu den drängenden Fragen nach unserem Woher und Wohin. Daraus schöpft sie Kraft und lädt ihre Leser ein, sie zu begleiten. 

Textauszug:

nachtbaden

das käuzchen ruft
im uferwald 

der volle mond
legt einen teppich
aus für uns
lichtweiß gekräuselt
auf der haut des flusses 

nur jetzt
in dieser seidenweichen
nacht

komm!
auch der wald säumt nicht
sich dunkel zu verströmen
in duft und höhenrausch

der mond hält hof
heut nacht 

schon wieder
ruft das käuzchen 

lass uns übers wasser
gehen  

Alte Frau

Sie geht langsam.
Sie hebt die Zeit auf,
und legt sie ordentlich fort,
alle Zeit,
Umbruch auf Umbruch.
Mit den Bildern Vorsicht! -
manche fallen aus dem Rahmen. 

Sie hebt die Bilder auf, während sie geht.
Und sie geht hin und zurück ihren Weg
über die Zeitspannen, durch die Zeitrahmen
in die Zeiträume bis ins Jetzt.
Noch immer ist etwas liegen geblieben, auf dem Weg,
das hebt sie jetzt auf. 

Nichts soll herumliegen
am Ende:
keine schwarzen Teufel
keine roten Fäden
keine blinden Flecken
alles soll fortgeräumt sein. Niemand wird mehr
stolpern
über Ungereimtes
niemand wird in eine ihrer Finsternisse fallen.
Auch die hebt sie auf -
Umbruch auf Umbruch. 

Das Schlimmste ist ja schon fortgeräumt - beinahe.
Die meisten Fächer und Rahmen sind leer.
Manchmal schiebt sich noch ein Schatten aus der
Erinnerung.
Dann zieht die Frau einen neuen Zeitrahmen
und legt ein anderes Bild hinein,
Kindheit vielleicht,
den Vater schwimmend
und wie sie auf seinen Schultern
über den Haussee reist.
Oder ein Bild ihrer Kinder
und wie sie Feldblumen bringen,
die gedrückt sind
und warm von den kleinen Händen. Ganz warm.

Sie geht langsam.
Sie hebt die Zeit auf ? bis nichts mehr bleibt auf dem
Weg.
Nein, Hunger hat sie keinen.
Auch keinen Durst.
Sanft soll er enden
der Tag.

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