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Marcel (Artikelnummer: ISBN 978-3-942401-53-1)

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Bis vor kurzem war Franzis Welt in Ordnung. Mit ihrem hochbegabten, sensiblen und anhänglichen Sohn führte sie ein zufriedenes und ausgefülltes Leben.
Aber das bricht auf. Marcel ist in der Pubertät. Er entgleitet ihr. Ein neuer Freund gewinnt an Einfluss auf ihn und Drogen kommen ins Spiel.
Franzi weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Und auch Marcel verliert jeden Lebenssinn.
Die Katastrophe ist unausbleiblich, aber in ihr liegt die Chance für einen Neubeginn. Marcel und Franzi sind dabei nicht allein.
Es ist auch eine Geschichte über Liebe, Vertrauen und Verstehen.

Textauszug:

Aggressionen

"Marcel, du fällst gleich in den Teller."
Franzi legt ihren Löffel auf den Tellerrand und faltet dann die Hände unter dem Tisch auf ihrem Schoß. Sie muss sie festhalten, reißt sich krampfhaft zusammen, um das Vibrieren ihres Körpers zu unterdrücken.
Marcel rührt mit gesenktem Kopf in der Suppe herum. Er hat noch nichts gegessen. Das leise Kratzen des Löffels auf dem Porzellan versärkt den Druck in Franzi. Der sucht sich explosionsartig ein Ventil. Sie springt auf, der Stuhl fällt um, die Teller tanzen scheppernd über den Tisch und Suppe schwappt auf das Tischtuch. Sie fasst Marcel an den Schultern, schüttelt ihn und schreit: "Verdammt noch mal, mach den Mund auf! So geht das nicht mehr weiter! Ich halte das nicht aus! So kannst du nicht mit mir umgehen!"
Marcel springt auf, stößt sie zurück, schreit: "Lass mich in Ruhe! Du kotzt mich an!", stürmt aus der Küche und knallt die Tür zu.
Franzi taumelt, schlägt mit dem Kopf an den Schrank, verliert das Gleichgewicht, fällt hin, stößt dabei mit der Schulter heftig gegen den Herd.
Sie bleibt auf dem Boden liegen. Jetzt sterben, denkt sie, einfach weg, alles zu Ende. Ich kann nicht mehr. Sie liegt still. Um sie herum ist es still. Totenstill.
Tot sein, einfach tot sein, keine Sorgen, kein Ärger, Ruhe, Frieden, schlafen. Ich stehe nicht auf.
Sie weiß nicht, wie lange sie so gelegen hat. Der kalte Küchenboden lässt sie frösteln. Mühsam rappelt sie sich auf. Die Schulter schmerzt. Mit vorsichtigen, kreisenden Bewegungen stellt sie fest, dass sie sich nicht ernsthaft verletzt hat.
Ihr schwindelt, als sie in der Vertikalen angekommen ist und spürt ein Hämmern in der rechten Schläfe. Mit zwei Fingern fährt sie sanft darüber und fühlt eine Beule. Sie schlürft ins Bad und betrachtet sich im Spiegel. Die Schläfe ist blau, ihr Gesicht fahl. Im Mund hat sie einen bitteren Geschmack. Sie lässt Wasser in ihre hohlen Hände laufen und dann über ihr Gesicht. Sie tupft es leicht mit dem Handtuch ab und spült sich den Mund aus. Sie spült so lange, bis der Bittergeschmack weg ist. Sie geht in die Küche zurück, kippt die Suppe von den Tellern in die Spüle und stellt sie mit dem Besteck in den Geschirrspüler. Das Tischtuch hält sie unter den Wasserhahn, rubbelt die Essensreste raus, geht durch die Stube auf den Balkon und hängt sie über den Wäschesänder. All das geschieht wie in Trance.
Dann setzt sie sich auf den Klappstuhl, wendet ihr Gesicht der Sonne zu und schließt die Augen. Die herbstliche Nachmittagssonne wärmt. Die Luft ist mild. Aus dem Innenhof dringt Kinderlachen. Franzi wird ruhig. Hier bleib ich sitzen und steh nie wieder auf, denkt sie.
Ein kalter Luftzug lässt sie frösteln. Die Sonne hat sich hinter einer dicken Wolke verkrochen. Franzi öffnet die Augen und streicht sich über die Arme.
"Das Paradies war nur ein Augenblick", sagt sie und erhebt sich.
Der Blick auf die Tischdecke bringt sie wieder in die Realiät. Sie starrt auf diese. Was mach ich jetzt, fragt sie sich. Sie möchte nicht zurück in die Wohnung, in ihr Leben. Sie hat Angst.
Was hat Marcel nur? Ob er krank ist? Was Psychisches? Sein Wesen hat sich erschreckend verändert. Wie war das bei mir damals, als ich depressiv war?
Sie denkt zurück. Das war anders als bei Marcel. In der Puberät können solche Krankheiten auftreten, besonders bei empfindsamen Kindern. Ja, er ist krank. Ich muss ihm helfen.
Unruhe und Sorge haben Franzi wieder erfasst. Leise geht sie durch die Wohnung und öffnet vorsichtig die Tür zu seinem Zimmer?

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